Der Weg zum Gewerbe des Lebens- und Sozialberater

Über die LSB Ausbildung, Gewerbeberechtigung und Beratungsfelder
24. Februar 2024 durch
Olivia Kollnig

„Was ist denn eigentlich psycho-soziale Beratung?“


Lebens- und SozialberaterInnen (LSB) beraten, begleiten und betreuen Menschen in Entscheidungs- und Problemsituationen, zB Verbesserung der Beziehungsfähigkeit, Problemlösungen, Selbstfindung, Persönlickeitsentwicklung, und Coaching, auch bei beruflichen Themen und Teamsituationen. 


Anders als PsychiaterInnen, PsychotherapeutInnen oder PsychologInnen sind Lebens- und SozialberaterInnen nicht dazu befähigt, Menschen zu “therapieren”, zu “heilen” oder “behandeln”.


Beispiele für die Themen, wo ein LSB unterstützen kann, sind 

  • Gesundheit - vorbeugende Maßnahmen für die psychische Gesundheit, zb Burnout Prophylaxe
  • Identität - Persönlichkeitsthemen, zB wer bin ich? was kann ich? was will ich?
  • Kommunikation - Gesprächsführung, Ausdruck, Effektivität
  • Neuorganisation - aus dem knuddelmuddel einer neuen Situation Klarheit zu schaffen und neue Wege und Lösungsmöglichkeiten sehen
  • Mobbing
  • Familien-, Paar- und Sexualberatung
  • Mediation

Quelle: lebensberater.at

Es sollte auch noch erwähnt werden, dass Ernährungsberatung oder sportwissenschaftliche Beratung zwar der gleichen Gewerbeverordnung angehören, bedarf aber anderer Ausbildungswege. Mehr Informationen über die Beratungsfelder für Einzelpersonen gibt es auf lebensberater.at



„Da steckt also ganz schön viel hinter der Ausbildung und dem Werdegang eines Lebens- und Sozialberaters, oder?“


Zur Ausübung der Tätigkeit Lebens- und Sozialberatung (LSB) als gesetzlich geregeltes Gewerbe bedarf es einer spezifischen Ausbildung mit theoretischen und fachlichen Einheiten, die sich meist über mindestens 5 Semester strecken, und nur auf Grund dessen eine Gewerbeberechtigung erteilt werden kann.


Wer als Lebens- und Sozialberater (LSB) selbstständig tätig möchte, braucht eine Gewerbeberechtigung durch die WKO. Das bedeutet, dass der LSB durch Ausbildung und Praxis eine professionelle, fundierte Beratung anbietet, und sich auch ständig selbst weiterentwickelt.


„Welche Anforderungen muss ein LSB erfüllen, um tätig zu werden?“


Vielleicht bin ich nicht die einzige, die nicht so wirklich gecheckt hat, was ein LSB überhaupt ist bzw was er/sie macht. Nach so langer Zeit im Ausland bin ich eben auch erst im Lernen... Mit offenen Augen hab ich die LSB Ausbildung begonnen, und wenn ich so reflektiere, was eigentlich wirklich dahinter steckt, komme ich trotzdem immer wieder ins Staunen wir umfangreich und tief-gehend die Ausbildung eigentlich ist.


Die Ausbildung ist intensiv und breit aufgestellt. Ich kann nur sagen, auch die (Lebens)-Erfahrung, der persönliche Charakter und die innerliche Einstellung machen viel aus, wenn es um eine professionelle, und doch menschliche Beratung geht, die den Klienten weiterhilft.


„Wie bereitet die LSB Ausbildung meinen Lebens- und Sozialberater auf echte Problemstellungen vor?“


Was ich an der Ausbildung wirklich schön finde, ist die hohe Anzahl an Stunden, die wir in fachlicher Tätigkeit verbringen. Sie setzt sich aus verschiedenen Beratungssettings und fachlicher Praxis zusammen, die fast das gesamte Spektrum von Menschlichkeit umfängt. Beratung ist ein sehr wertvoller Prozess, und ist vor allem eine Vertrauenssache. LSB, und auch jene noch in Ausbildung, sind natürlich zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet.


Die Ausbildung beträgt neben Theorie auch 750 Stunden fachliche Tätigkeit, die sowohl Beratungen, Praktika, fachliche Assistenz als auch Peergroups zur Vertiefung beinhaltet.


„Wie achtet der LSB selbst auf seine seelische Balance?“


LSB sind oft mit komplexen und tiefgreifenden Themen ihrer KlientInnen beschäftigt. Dann ist es wichtig, dass auch der LSB selbst in guter seelischer Balance bleibt. Zusätzlich ist es vorrangig wichtig, sich mit seinen eigenen „Themen“ zu beschäfitgen.


Man kann eigentlich nur richtig gut und professionell beraten, wenn man mit sich selbst in gutem Gleichgewicht steht. 


Die Ausbildung verlangt eine Mindestanzahl an geplanter 'Einzelselbsterfahrung', aber in Wahrheit findet die Selbsterfahrung ununterbrochen statt. Wir erlauben es uns, zu uns selbst hinzuschauen, das Bild von uns zu „erarbeiten“. Öfter, und mutiger! Übung macht den Meister bekanntlich… damit sind die LSB auch erfahrene Fahrtbegleiter in deiner Selbsterfahrung.


„Kann ein LSB auch während der Ausbildung Beratungen machen?“


Ja, der Lebens- und Sozialberater sollte sich als “in Ausbildung unter Supervision“ ausweisen, das sind zum Beispiel die Buchstaben nach meiner Diplombeschreibung: i.A. u.S.. Diese Beratungstätigkeit, wie vorher beschrieben, ist sogar ausdrücklich verlangt, während der Ausbildung zum LSB. Der Unterschied ist dass, ausser für Unkosten, keine Beratungsgebühr verlangt werden darf.


Und zu guter Letzt, „was kann ich mir erwarten, wenn ich bei einem Lebens- und Sozialberater eine Beratung in Anspruch nehme?“


Du kannst dir erwarten, dass dein Berater auf deine Themen eingeht, aus seinem Methodenkoffer passende Wege findet, um gemeinsam mit dir, deine Ressourcen findet, sie stärkt und Wege aufzeigt, und Lösungen begleitet. Du sollst auf jeden Fall wissen, dass der LSB eine Verschwiegenheitspflicht hat, das heißt weder während der Ausbildung (i.A. u.S.) noch als gewerblich agierender LSB darf er nicht Inhalte der Beratungen mit dritten Personen teilen. Es ist üblich, dass, falls eine Beratung supervidiert ist (also mit einem anderen Experten besprochen wird), die Inhalte und die Person bewusst und ausreichend anonymisiert sind.


Für mehr Fragen, und welche Beratungszeiten bei mir derzeit verfügbar sind, bitte melde dich gerne.


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Weiterführende Informationen zum gewerblichen Lebens- und Sozialberater findest du auf lebensberater.at.